Die Cloud bietet für viele Unternehmen die einfachste Lösung, um Bedarfsprognosen, Nachschubplanung, Bestandssimulation und Preisgestaltung zu optimieren – auch bei den Ersatzteilen. Dazu müssen bestehende ERP-Systeme nicht komplett ersetzt werden. Häufig reichen smarte, cloudbasierte Add-On-Lösungen für das Bestandsmanagement aus, um neues Umsatzpotential freizusetzen.
Im Ersatzteilgeschäft gilt es, Tausende von Artikeln über verschiedene Standorte hinweg nachzuverfolgen – vom Hersteller über Händler bis hin zum Kunden. Der administrative Aufwand ist enorm. Herkömmliche ERP-Systeme sind auf diese Anforderungen nicht immer ausgerichtet und schaffen daher nur wenig Entlastung bei Bedarfsprognose, Nachschubplanung, Bestandssimulation. Statt bestehende Systeme komplett auszutauschen, lassen sich solche Funktionalitäten durch Software-as-a-Service Add-Ons abdecken, zum Beispiel aus der Cloud. Sie ergänzen das ERP und vereinfachen Geschäftsabläufe, optimieren Services und ermöglichen dynamischere und flexiblere Prozesse.
Argumente für die Cloud
1. Zeit und Kosten sparen
Ein ausgewachsenes Bestandsmanagement ist für kleine und mittlere Unternehmen bislang kaum erschwinglich. Und auch bei großen Unternehmen lohnt sich die Zusatzinvestition in eigene Lösungen nicht immer. Die Ausgaben für Lizenzen, Wartung, Support und Implementierung liegen hier einfach so hoch, dass eine Amortisierung in vertretbarer Zeit kaum möglich ist. Ganz abgesehen von den Kosten für die IT-Infrastruktur mit entsprechenden Servern und Datenbanken. Anders in der Cloud. Hier steht dies alles für eine geringe und genau kalkulierbare Gebühr als Software-as-a-Service zur Verfügung. Eine eigene IT-Infrastruktur ist nicht erforderlich, wodurch Betriebskosten und Investitionsausgaben in Hardware entfallen. Und durch nutzungsbasierte Abrechnungen und individuell abgestimmte Lizenzierung entstehen auch keine versteckten Kosten. Den Finanzabteilungen gefällt das, lassen sich doch die Gesamtbetriebskosten besser budgetieren und die voraussichtlichen Renditen besser kalkulieren.
2. Agil und flexibel bleiben
Im Ersatzteilmanagement ist es entscheidend, flexibel agieren und auf Einflussfaktoren wie Trends, saisonale Entwicklungen und Nachfrageschwankungen reagieren zu können. Voraussetzung dafür ist die schnelle Analyse unterschiedlichster Daten verschiedener Systeme – nicht nur deterministische und statische Daten aus dem ERP wie Transaktionen oder Dokumentationen. Bei einer cloudbasierten Nachfrageprognose kommen daher qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz. Sollbestände lassen sich dynamisch managen, um eine Balance zwischen dem niedrigsten Betriebskapital und den geringsten Frachtkosten zu finden und Servicevorgaben zu entsprechen – und zwar für jeden Artikel an jedem Standort. Bei der Preisgestaltung lassen sich in der Cloud Informationsfluss, die Preisoptimierung und die Preisanalyse optimieren. Das Konsolidieren der Daten über die Cloud stellt sicher, dass alle Schnittstellen der Aftermarket Supply Chain – vom OEM bis hin zum Außendiensttechniker – erfasst und die entsprechenden Daten in die Auswertungen und Prognosen miteinfließen.
3. Prozesse automatisieren und vereinfachen
Cloudbasierte – und damit hoch automatisierte – Anwendungen können die IT in Unternehmen enorm entlasten und so weitere Kosten einsparen. Während eine komplexe ERP-Installation, eine personalintensive Konfiguration, Optimierung und Verwaltung voraussetzt, läuft das Bestandsmanagement in der Cloud vorwiegend eigenständig. Die Infrastruktur kommuniziert mit den bestehenden Systemen (ohne IT-Ressourcen zu blockieren) und vereinfacht interne Prozesse. Von großem Vorteil ist zudem der reibungslose und schnelle Informationsaustausch zwischen Herstellern und ihren Händlernetzen, und zwar unabhängig von der Komplexität der hauseigenen Datenbanken oder diversen Betriebssysteme und Browser. Alle Beteiligten verfügen über einen unkomplizierten Zugang auf ihre Echtzeitdaten. Die Bedarfslage bleibt stets im Blick. Automatisierte Prozesse verlagern Teile zwischen den Standorten und erledigen mit Just-in-Time-Algorithmen den Nachschub in den Regalen. So ist sichergestellt, dass die Kunden das erhalten, was sie brauchen und wenn sie es brauchen. Ganz ohne manuelle Eingriffe. Das alles geschieht im Vertrauen auf eine Lösung, die kontinuierlich verbessert und an den schnellen Wandel in der Serviceteileindustrie angepasst wird.
ERP und Bestandsmanagementsoftware Hand in Hand
Ohne Frage bleiben ERP-Systeme unverzichtbare Werkzeuge für das Management der gesamten Geschäftsvorgänge. Cloudbasierte Add-On-Lösungen für das Bestandsmanagement können jedoch bei der effizienten Planung und Auffüllung des Ersatzteilbestands unter die Arme greifen. In der Regel werden die Daten via Excel-Datei-Uploads von ERP auf Add-on-Lösungen übertragen. Rohdaten werden aus dem ERP-System extrahiert und eingespeist. Die cloudbasierte Add-on-Lösung optimiert dann alle bestandsbezogenen Parameter oder empfiehlt Bestellungen, die aufgegeben werden sollten. Die Integration bietet Unternehmen eine umfassende Automatisierung täglicher Prozesse.
Im Tandem von bestehenden Systemen und neuen Lösungen erhalten Hersteller so auf schnellem, einfachem und kosteneffizienten Weg, die Möglichkeit den kompletten Materialfluss zu managen und zu planen. Und einen Kundenservice sicherzustellen, der verlässlich und schnell das richtige Ersatzteil zum richtigen Zeitpunkt liefern kann. Die Entwicklung von Strategie und Prozessen braucht im Vorfeld etwas Zeit. Letztendlich, macht sich die Automatisierung bezahlt und entlastet das Unternehmen von lästigen Routineaufgaben.
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